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Die Geschichte der Milchsammelstelle Laisa

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Bevor Mitte der 1930er-Jahre die Molkerei-Genossenschaft in Wetter gegründet wurde, hat jeder bäuerliche Betrieb selbst Butter aus der Milch hergestellt („geboddert“). Die Milch wurde in Steintöpfen aufbewahrt, bis sie sauer war. Dann wurde der Sauerrahm abgeschöpft und in einem Butterfass zu Butter „gestrombt“ (gestampft). Die Butter wurde anschließend mit der Hand zu länglichen Klößchen geformt und an Butterhändler verkauft.

 

In Eifa gab es allein drei Händler, die wöchentlich in Laisa Butter aufkauften. Sie fuhren mit Pferdekutschen ins Siegerland und verkauften die Butter dort an private Haushalte und an Geschäfte. Aus arbeitsrechtlichen, Rentabilitäts- und vor allem aus hygienischen Gründen wurden dann die zentralen Molkereien gegründet. Die Bauern brachten ihre Milchkannen zu vier zentralen Stellen im Ort, wo sie täglich von einem ausgebauten alten Omnibus abgeholt und zur Molkerei nach Wetter gefahren wurden.

 

Es gab vor dem Zweiten Weltkrieg 68 Milchlieferanten in Laisa. Jedem Bauern war eine Milchnummer zugeteilt worden. Die Numerierung begann am „Soleacker“ oben an der Bundesstraße. Zunächst standen die Milchkannen auf der Erde. Da sie dabei aber oft auch von Hunden zur ‚Reviermarkierung‘ gebraucht wurden, errichtete man später 60 Zentimeter hohe Bänke, auf denen die Milchkannen abgestellt wurden. Der Nachteil dieses Abholsystems war, dass vor allen Dingen im Sommer die Milch leicht sauer wurde, wenn die Kannen längere Zeit in der Sonne standen.

 

Nachdem nach dem Krieg die Hygienebestimmungen für das Anliefern der Milch erneut verschärft worden waren und die Milch gekühlt werden musste, wurde im Jahr 1958 in Laisa eine zentrale Milchsammelstelle mit Kühlanlage errichtet. Die Bauern brachten die Milch nun morgens und abends zur Sammelstelle und schütteten diese nach dem Wiegen und der Entnahme einer Probe in einen großen Tank (Foto oben links), der ein Mal täglich vom Tankwagen der Molkerei geleert wurde.

50 Milchlieferanten brachten Anfang der 60er-Jahre über 3500 Liter Milch täglich zu Sammelstelle. Es gehörte zum gewohnten Bild, dass jeweils morgens und abends von jedem Hof eine Person mit dem Milchkarren („Melchkearrn“) Richtung „Milchhäuschen“ unterwegs war (Foto rechts oben). Dort verweilte man in der Regel zu einem Schwätzchen, tauschte Neuigkeiten aus, und so manches Gerücht nahm hier seinen Anfang.

 

Erste Milchstellensammel-Leiterin war Gretel Polzer, die dieses Amt vom Juli 1959 bis Mitte September 1985 ausübte. Sie war in einer Versammlung am 25. Juni 1959 in der Gastwirtschaft Seipp von den Milchlieferanten gewählt worden.

 

Die Michsammelstellen-Leiterinnen in Laisa waren:

Gretel Polzer              Juli 1959 – September 1985

Doris Schneider          September 1985 – Dezember 1989

Reni Kreis                   Januar 1990 – 15. Oktober 1990

Christa Koch               16. Oktober 1990 – 31. März 1991

 

Am 31. März 1991 war der letzte Annahmetag an der Milchsammelstelle in Laisa. „Die letzten Milchfahrer“ kamen zu einer Abschiedsfeier nochmal am Milchhäuschen zusammen (Foto oben Mitte).