Icon für Suche
 
Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Teilen auf Facebook   Druckansicht öffnen
 

Laisaer Platt

Das Laisaer Platt, der Dialekt des Dorfes, zählt großräumig betrachtet zu den hochdeutschen Dialekten. Es gehört zu einem Mischgebiet zwischen Nordhessisch/Niederhessisch und Zentralhessisch/Mittelhessisch. In diesem Mischgebiet unterscheiden sich sogar die Dialekte von Nachbarorten in eindeutigen Merkmalen, wobei man sich aber untereinander versteht und auch im Dialekt miteinander spricht.

 

So hört sich Laisaer Platt an:

 

 

Über das Laisaer Platt hat der Laisaer Jörg Paulus 2005 seine Magisterarbeit geschrieben. Thema: „Variationslinguistische Untersuchung der Ortssprache von Laisa“.

 

Hier eine kurze Zusammenfassung: Laisaer Platt ist nach wie vor alltägliches Kommunikationsmittel der Dorfbewohner, die den Dialekt beherrschen. Das sprachliche System des Dialektes stellt sich annähernd so dar wie um 1880 (aus dieser Zeit gibt es deutschlandweite Untersuchungen). Wesentliche Veränderungen hat der Dialekt in den vergangenen etwa 125 Jahren nicht mitgemacht. Die Einflüsse auf den Basisdialekt waren nicht so stark, als dass man von einem Dialektabbau reden könnte. Die drei Generationen, die für die Magisterarbeit untersucht wurden, weisen annähernd die gleiche Dialekt-Kompetenz und deren Anwendung auf. Ein dialektaler Einfluss auf die standardsprachlichen Äußerungen ist deutlich erkennbar. Dies gilt für die älteste Generation noch stärker als für die mittlere und die jüngere Generation. Diese dialektal gefärbte Sprechlage ist einer Regionalsprache unterhalb der Standardsprache zuzuordnen. Nach den Erfahrungen, die die Sprecher außerhalb des Dorfes selbst gemacht haben und von denen sie in den Interviews berichten, sollte es also auch ungeübten Hörern möglich sein, die Sprecher selbst bei standardsprachlichen Äußerungen aufgrund ihres Regionalakzentes zumindest großräumig der Region zuzuordnen.

Fazit: Der Dialekt Laisas wird in der Zukunft sicherlich verschwinden, nämlich allein durch natürliches Aussterben seiner Dialektsprecher. Schon heute finden sich in der jüngeren Generation der Dorfbewohner (Alter ca. 30 Jahre) nur noch vier Dialektsprecher, die den Dialekt alltäglich benutzen. Fast alle Dorfbewohner verstehen den Dialekt, einige können ihn zwar sprechen, wenden ihn aber nicht mehr in allen Gesprächssituationen des Dorflebens an.

Einige Großeltern und Urgroßeltern – denn die aktuelle Elterngeneration zwischen 20 und 40 Jahren spricht meist keinen Dialekt mehr – wollen zwar diesem Trend entgegenwirken, indem sie versuchen, den Kindern des Dorfes den Dialekt beizubringen. Dieses Vorhaben dürfte aber schon allein daran scheitern, dass es sich dabei um keine umfassende sprachliche Erziehung handelt. Es werden lediglich einzelne Kinder in direkten Gesprächen mit dem Dialekt überhaupt vertraut gemacht. Und meist handelt es sich dabei nur um einzelne Wörter, die die Kinder auf diese Weise lernen. Der Dialekt ist aktuell nur ein Gesprächsmittel innerhalb der älteren Generation, größtenteils innerhalb der mittleren Generation, aber fast überhaupt nicht innerhalb der jüngeren Generation. Die jungen Dialektsprecher unterhalten sich daher nur noch mit älteren Sprechern im Dialekt, dann aber selbstverständlich.

 

Ein Beitrag auf Laisaer Platt

des damaligen Ortsvorstehers Günther Belz (2010):